Nachdem der Europäische Gerichtshof (EuGH) das Safe Harbor-Abkommen im Oktober 2015 für nichtig erklärte, mussten die EU und die USA handeln. Das neue geplante Abkommen „EU-US Privacy Shield“ steht schon in der Kritik.Kaum detailliert und schon kritisiertPrivacy Shield soll Safe Harbor ablösen und das besser machen, was der EuGH an dem alten Abkommen kritisiert hat – maßgeblich einen unzureichenden Schutz der Daten von EU-Bürgern durch den Zugriff von US-Geheimdiensten. Am 29. Februar 2016 hat die EU-Kommission nun den ersten Entwurf von Privacy Shield veröffentlicht.Das neue Abkommen sieht unter anderem strenge Auflagen für Unternehmen und eine robuste Durchsetzung dieser vor. Verstoßen US-Unternehmen gegen diese, sollen sie von Privacy Shield ausgeschlossen werden, was eine Erschwerung des Datentransfers für die betroffenen Unternehmen zur Folge hätte. Allerdings ist dieser Punkt weder konkret noch neu. Auflagen und deren Durchsetzung sind bei einem Abkommen schlicht zu erwarten. Die Möglichkeit eines Ausschlusses bestand auch bei Safe Harbor. Gerade dieser Punkt ist demnach eine Frage des Willens einer adäquaten Umsetzung.Die amtierende EU-Kommissarin für Justiz Věra Jourová hob hervor, dass erstmals eine schriftliche Zusicherung der USA vorliege, wie die Schutzvorkehrungen und Grenzen des Datenzugriffs durch US-Behörden aussehen. Dabei bezieht sie sich auf ein Schreiben, in welchem die USA dies zusichern. Kritik kam umgehend, so auch von der ehemaligen EU-Kommissarin für Justiz Viviane Reding, die die Verhandlungen über ein neues Abkommen begann: Rechtssicherheit sehe anders aus.Auch soll im US-Außenministerium ein Ombudsmann eingerichtet werden, der sich mit Beschwerden von EU-Bürgern befassen und unabhängig sein soll.