Mittels gefälschter Stellenanzeigen versuchen Betrüger an persönliche Daten und sogar Geld zu gelangen. Die Fälle des sog. Recruitment Fraud häufen sich.Cyberkriminelle entdecken mit der zunehmenden Digitalisierung immer wieder neue Methoden, um Privatpersonen und Unternehmen zu betrügen. Zuletzt machte der Begriff des „CEO Fraud“ die Runde, bei der sich der Betrüger als CEO ausgibt. In unserem Artikel „CEO-Fraud: 100 Mio. USD erbeutet“ in dieser Ausgabe finden Sie weitere Informationen zu dem Thema. Kriminelle späten ein Unternehmen aus, kontaktierten es und gaben sich meist als Geschäftsführung, Abteilungsleitung, Rechtsabteilung oder externe Anwälte aus. So gelang es ihnen in nicht wenigen Fällen die Überweisung großer Summen auf von ihnen kontrollierte Konten zu veranlassen. Nun taucht ein neuer Begriff auf: der Recruitment Fraud.Recruitment Fraud - was ist das?Beim Recruitment Fraud werden fingierte Stellenanzeigen online gestellt, auf die sich potentielle Bewerber melden sollen. Kommt ein Kontakt zustande, versuchen die Kriminellen an personenbezogene Daten und teilweise Geld zu gelangen. Ersteres dürfte i.d.R. in einem solchen Fall für die Täter unproblematisch sein. Die potentiellen Bewerber senden ihnen einen Lebenslauf mit Kontaktdaten, Meldedaten etc. zu. Nicht selten dürften zudem wichtige Dokumente wie Abschlusszeugnisse, Führerscheine usw. digitalisiert übermittelt werden. Ein Identitätsdiebstahl lässt sich so relativ einfach durchführen.Aus den USA wurden zudem Fälle bekannt, in denen die Täter versuchten Geld zu erbeuten. Da in den USA online geführte Bewerbungsgespräche keine Seltenheit sind, verlangten die Täter während dieser Gespräche die Überweisung von Vermittlungsgebühren oder forderten die Bewerber auf, eine für den künftigen Job notwendige Home Office-Software von ihnen zu kaufen.Erste Fälle in Deutschland wurden u.a. vom Landeskriminalamt Hessen erfasst. Das Deutsche Institut für Compliance (DICO) berichtet ebenfalls über betroffene deutsche Unternehmen. Die Zahl der Fälle würde steigen, die Dunkelziffer sei hoch.